Mittwoch, 13. August 2008

San Martin de los Andes

Obwohl es schon einige Zeit zurueck liegt, wollte ich noch ein bisschen was ueber meinen fuenftaegigen Aufenthalt im Sueden Argentiniens (in San Martin de los Andes) loswerden, wo ich letztes Wochenende fuenf Tage verbracht hab...



Also, erstmal, nach San Martin braucht man von Buenos Aires aus 22 Stunden mit dem Bus...

Aber andere Moeglichkeiten dahin zu gehn gabs keine mehr, weil hier grad die Winterferien angefangen hatten, und alle Fluege ausgebucht waren... So hab ich mich also vom Bus aus mit der Pampa vertraut machen duerfen, eine absolut flache, steinige und staubige Ebene, wo einfach weit un breit das Selbe um dich rum ist... ziemlich beaengstigend kann ich euch sagen...



Naja, letztendlich bin ich doch irgendwie angekommen und hab dann die grosse Familienkennenlernaction weiterfuehren duerfen... Meine Tante Graciela und meine kleine verrueckte Cousine Julieta (17) ham mich vom Busbahnhof abgeholt und mich bei sich einquartiert... Da die beiden mit Glueck die 1,60 Meter ueberschreiten, und in einem dementsprechenden Haus wohnen, ha ich mich gefuehlt wie in einem Puppenhaus. Alles so klein und fast alles aus Holz :-)

Ueberhaupt ist die ganze Stadt ziemlich schoen, es gibt glaub ich dort ungefaher 130.000 Einwohner und alles sieht irgendwie aus wie im Schwarzwald, soviele Haeuser aus Holz und Stein gibts da...



Letztendlich hab ich dann auch meinen Onkel Ricardo kennenlernen duerfen, der Bruder von meinem Vater, und das komplette Gegenteil davon :-D Waehrend mein Vater halt so Typ zerstreuter Professor ist, ist mein Onkel Ricardo ein totaler Abenteurertyp, kein Theoretiker sondern ein absoluter Praktiker... Ich wusste des ja schon vorher, aber ich war trotzdem erstaunt, wie unterschiedlich Brueder eigentlich sein koennen...



Wieauchimmer, in den fuenf Tagen mit denen in San Martin hab ich eigentlich meistens gechillt, gelesen oder was Aehnliches... War aber auch mit Ricardo in seinem Auto unterwegs, was selbst unter den total alten und kaputten Autos Argentiniens noch Aufsehen erregt. Das Auto hat den absolut passenden Namen "Tschernobyl" und ist ein alter Fiat Uno, dem man nie und nimmer mehr zutrauen wuerde, auch nur die kleinste Bewegung mehr zu machen :-D

Im Tschernobyl hat mir mein Onkel dann also die Berge gezeigt und ist mit mir auf holprigen Wegen quer durch den Wald gefahren um mir den riesigen Lacarsee zu zeigen usw usw

Und danach is er mit mir noch gemuetlich "un chocolate" trinken gegangen in seinem Stammlokal, wo ich die Ehre hatte, den beruehmten "Tisch 5" kennenzulernen (der Stammtisch, wo alle moeglichen Menschen sich zum miteinander Labern treffen)... Sehr laessig, sehr laessig...



Naja und sonst hab ich auch noch mit meiner grossen Cousine Mercedes (27) und ihrem sehr coolen Ehemann namens Alejandro (der stark an Shrek erinnert) gechillt und bin ins dortige Che Guevara Museum gegangen...



Also alles sehr cool gewesen in San Martin, sobald ich rausgefunden hab, wie man hier Fotos draufstellt, werdet ihr auch einiges zu sehen bekommen... :-)



Bald wird dann ein Bericht zu den ersten Tagen im Kinderheim folgen, wo ich gestern meinen ersten Arbeitstag hatte... Bis dahin Gruesse aus Buenos Aires

1 Kommentar:

Elbio hat gesagt…

Hallo Julian,
ich wollte nur kurz einiges verbessern. San Martin de los Andes ist eine kleine Stadt, sie hat nicht 130.000 sondern höchstens 23.000 Einwohner. Und ich vermute, dass du die Pampa mit der patagonischen Steppe verwechselst, denn dein Bus fuhr vom Busbahnhof am Rio de la Plata um 19:00 Uhr ab, und es war schon dunkel. Die Überquerung der Pampa Richtung südlichen Anden dauert etwa 11 Stunden. Als es am frühen Morgen wieder hell war, hattest du also schon die Pampa hinter dir. Und das gleiche ist passiert bei deiner Rückkehr. Im Winter wird es erst um 7:00 Uhr bei uns hell. Dein Bus ist aber um 8:40 Uhr angekommen und man brauch gut anderthalb Stunde Stadtüberquerung, bis man durch alle Richtung Westen ausgedehnten Vororten fährt und zum Bahnhof am Fluss kommt! Du kannst also die Pampa, die auch normalerweise sehr grün und nicht sehr staubig ist, kaum bei der Rückfahrt kennengelernt haben.
Un abrazo de tu padre
Elbio